Die HADES-Kollaboration hat Professor Joachim Stroth als Sprecher für die kommenden drei Jahre gewählt. Diese Entscheidung unterstreicht Stroths bedeutende Beiträge und Führungsqualitäten innerhalb des internationalen Forscherteams. Gemeinsam mit Dr. Pavel Tlusty, der als stellvertretender Sprecher fungiert, wird Stroth die Kollaboration durch zukünftige Forschungsprojekte und Experimente leiten.
Treue Leserinnen und Leser des Blogs und der Seiten werden HADES natürlich kennen, hier aber nochmal kurz zusammengefasst, was HADES eigentlich ist. Neben dem mythologischen Gott der Unterwelt ist HADES nämlich noch viel mehr. Die HADES-Kollaboration ist ein umfangreiches internationales Forschungsprojekt, das fast 150 Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern, darunter Deutschland, die Tschechische Republik, Polen, Frankreich, Schweden, Portugal und Zypern, umfasst. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf das Studium der Eigenschaften und Verhaltensweisen stark wechselwirkender Teilchen unter extremen Bedingungen, wie sie bei Schwerionenkollisionen und bei der Verschmelzung von Neutronensternen auftreten.
Das machen sie mit dem HADES-Detektor, ein sogenanntes “fixed-target”-Experiment, bei dem Ionenstrahlen, die vom SIS18-Beschleuniger kommen, auf ein festes Ziel (das fixed target) geschossen werden. Das Experiment zielt darauf ab, die bei Kollisionen erzeugten Systeme bei hohen Baryonendichten und niedrigen bis mittleren Temperaturen zu untersuchen, die entscheidend für das Verständnis des Phasendiagramms der Quantenchromodynamik sind. Kürzliche Experimente konzentrierten sich auf Kollisionen mit Gold (Au+Au) und Kohlenstoff (C+C) bei niedrigen Strahlenergien, die einen weiteren Einblick in das Phasendiagramm geben.
Joachim Stroth ist am GSI Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt und am Institut für Kernphysik der Goethe-Universität Frankfurt tätig. Seine Expertise und Führung waren entscheidend für die Fortschritte der HADES-Forschungsziele, insbesondere bei der Untersuchung der Hochdichtephase der Kernmaterie. Mit seiner Expertise hat die Kollaboration bedeutende Meilensteine erreicht, wie die Messung von Temperaturen und Baryondichten, die denen in der Verschmelzung von Neutronensternen ähneln, sowie die Untersuchung der Eigenschaften von QCD-Materie durch Elektron-Positron-Paar-Emissionen.
Mit Blick auf die Zukunft ist die HADES-Kollaboration unter Stroths Führung bereit, weitere Fortschritte zu erzielen. Die bevorstehenden Experimente bei FAIR werden die HADES-Forschung ergänzen und tiefere Einblicke in die Eigenschaften stark wechselwirkender Materie ermöglichen. Der Bau des SIS100-Beschleunigers und des CBM (Compressed Baryonic Matter)-Experiments wird Studien von Schwerionenkollisionen bei höheren Energien mit beispielloser Präzision ermöglichen und den Weg für potenzielle Entdeckungen neuer Phasenübergänge in dichter baryonischer Materie ebnen.
Die Helmholtz Forschungsakademie Hessen für FAIR gratuliert Joachim Stroth ist froh und auch stolz, dass ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in internationalen Kollaboration so sichtbar sind.
