Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft hat Prof. Dr. Almudena Arcones von der Technischen Universität (TU) Darmstadt als Max-Planck-Fellow am Max-Planck-Institut für Kernphysik (MPIK) in Heidelberg ernannt. Im Rahmen des Max-Planck-Fellowships leitet sie ab 1. März 2024 die theoretische Arbeitsgruppe „Theoretische nukleare Astrophysik und der Ursprung der schweren Elemente im Universum“, die eng mit der experimentellen Abteilung von Prof. Klaus Blaum zusammenarbeitet.
Ein Schwerpunkt der Arbeit von Almudena Arcones ist die Nukleosynthese, die Erzeugung von – insbesondere schweren – Atomkernen: „Ich möchte den Ursprung und die Geschichte der schweren Elemente im Universum verstehen. In meiner Arbeit kombiniere ich astrophysikalische Simulationen für extrem hochenergetische Ereignisse, wie Supernovaexplosionen und der Verschmelzung von Neutronensternen, mit Berechnungen zur Nukleosynthese für die neutronenreichsten Kerne.“ In Zusammenarbeit mit der Gruppe von Prof. Blaum soll die Schlüsselrolle des kernphysikalischen Inputs für die Synthese schwerer Elemente weiter untersucht werden, um die extremen Bedingungen in Supernovae und bei der Verschmelzung von Neutronensternen zu verstehen. „Diese explosiven Ereignisse sind auch Quellen von kosmischer Strahlung und Neutrinos“ betont Almudena Arcones und freut sich daher auf spannende Synergien zu allen Gruppen am MPIK.
Almudena Arcones studierte Physik an der Universidad Complutense de Madrid und erwarb ihren Masterabschluss als Erasmus-Stipendiatin der TU München mit einer Arbeit zur Neutrinophysik in Supernovae am MPI für Astrophysik in Garching. 2007 promovierte sie an der TU München mit ihrer Dissertation zur Nukleosynthese in Supernovae im Rahmen eines IMPRS-Stipendiums am MPI für Astrophysik. Nach Aufenthalten als Postdoktorandin am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung und als Feodor Lynen Postdoctoral Fellow an der Universität Basel wurde sie 2012 Leiterin einer Helmholtz-Nachwuchsgruppe am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, verbunden mit einer Juniorprofessur an der TU Darmstadt. Seit 2016 ist sie dort Professorin für Theoretische Astrophysik. Sie ist Fellow der American Physical Society und hat 2016 erfolgreich den ERC Starting Grant „EUROPIUM“ zur Erforschung des Ursprungs schwerer Elemente eingeworben.
Das Max-Planck-Fellowship-Programm fördert die Zusammenarbeit von herausragenden Hochschullehrer:innen mit Wissenschaftler:innen der Max-Planck-Gesellschaft. Die Bestellung zu Max-Planck-Fellows ist auf fünf Jahre befristet und mit der Leitung einer Arbeitsgruppe an einem Max-Planck-Institut verbunden.
Die Helmholtz Forschungsakademie Hessen für FAIR gratuliert Almudena Arcones herzlich und ist gespannt auf viele neue Forschungsergebnisse!
(Dieser Beitrag basiert auf der Pressemitteilung des MPI für Kernphysik in Heidelberg)