Helmholtz Research Academy Hesse for FAIR

Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Marcus Bleicher

Lieber Herr Bleicher, sie waren über die letzten Jahre der Geschäftsführende Direktor der Helmholtz Forschungsakademie Hessen für FAIR - nun wird turnusgemäß der Staffelstab weitergegeben. Wie blicken Sie auf die vergangenen Jahre zurück?

Mit viel Dankbarkeit, daß ich an entscheidender Stelle am Aufbau und dem alltäglichen Betrieb dieser großartigen Forschungseinrichtung teilhaben durfte. Auch wenn die Tage oft lang waren, hat die Arbeit doch viel Spaß bereitet und ich konnte mit einem hervorragendem Team zusammen arbeiten. 

Was glauben Sie hat die HFHF in der hessischen Forschung verändert?

Die Helmholtz Forschungsakademie Hessen für FAIR ist ein einzigartiger Think Tank, der als instituts- und auch universitätsübergreifende Forschungseinheit einmalig ist. Ich bin zuversichtlich, daß diese Kooperation auch für weitere Institutionen als Vorbild dienen kann und wird. Ich will natürlich nicht behaupten, daß die tägliche Arbeit ohne Diskussionen war, aber diese wurden immer mit dem Blick auf das Gesamtprojekt diskutiert und konstruktiv geführt. So haben wir auch strukturell viel gelernt, das wir langfristig natürlich in den hessischen Forschungsbetrieb einfließen lassen können und werden.  

Auch wenn Thomas Aumann schon lange Mitglied im Direktorium ist und in die Prozesse eingebunden ist, gibt es trotzdem einen Rat, dem Sie ihm als Nachfolger geben würden?

Da gibt es tatsächlich sehr wenig, was man ihm raten kann, da er die Akademie als einer der Direktoren von Anfang an auch stark mit gestaltet hat. Die Arbeit als Geschäftsführender Direktor ist natürlich auch stark von der Wirkung und Kommunikation nach Außen geprägt. Aber auch hier bin ich sicher, daß die Akademie in hervorragenden Händen ist. 

Was ist das Erfolgsgeheimnis der Helmholtz Forschungsakademie Hessen für FAIR?

Wir haben ein wirklich unglaubliches Team von Forscherinnen und Forschern, die täglich hart daran arbeiteten, hervorragende Forschung zu betreiben. Das Erfolgsgeheimnis der Akademie ist es diese Leute zusammenzubringen. Durch die Forschungsakademie können wir gemeinsame Projekte fördern, die sonst nicht hätten gefördert werden können. Wir können auch international stärker mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an anderen Institutionen zusammenarbeiten, um unsere Forschungsergebnisse zu teilen und in die Breite zu tragen. Denn auch wenn man hessenweit die Expertise zusammenbringt ist das ein erster Schritt, wichtig ist es jedoch auch die Internationalisierung der Wissenschaft voranzutreiben.

Was hat die Forschungsakademie für ihre eigene Forschung bedeutet?

Tatsächlich, daß diese immer mal wieder in den Hintergrund treten musste. Auch wenn wir die Verwaltung und Administration so schlank wie möglich gestaltet haben, war man als Geschäftsführender Direktor doch immer mal wieder in Meetings und Konferenzen unterwegs. Abgesehen davon ist es natürlich ein wichtiger Baustein in der Finanzierung der hessischen Forschung für das FAIR-Projekt und damit auch in meiner Arbeitsgruppe. Als wissenschaftliche Community ist es natürlich auch unglaublich wertvoll kurzfristig auf aktuelle Themen reagieren zu können. 

Was sind ihre Pläne in der Zukunft?

Ich bleibe dem Direktorium ja noch eine Weile erhalten und bin als Direktor für meinen Bereich weiterhin mit verantwortlich. Ich freue mich allerdings auch, daß ich mich wieder verstärkt der Forschung und meiner Arbeitsgruppe widmen kann und auch einige Internationalisierungsprojekte vorantreiben kann. Wie immer in der Wissenschaft gibt es viel zu tun!

Herr Bleicher, vielen Dank für das Gespräch.