Helmholtz Research Academy Hesse for FAIR

Exzellente Förderung der Radboud Universität Nijmegen für HFHF Nachwuchswissenschaftler

Exzellente Förderung der Radboud Universität Nijmegen für HFHF Nachwuchswissenschaftler

Michael Florian Wondrak bezeichnet sich selbst als Physiker mit Leib und Seele. Mit viel Engagement widmet er sich in seiner Forschung der theoretisch Beschreibung von schwarzen Löchern und kann dies dank des Fellowships im Rahmen der Radboud Excellence Initiative der niederländischen Universität Nijmegen nun auch nach seiner Promotion weiter intensivieren. 

Die Radboud Excellence Initiative soll außergewöhnliche Talente aus allen akademischen Bereichen an die Radboud Universität bringen und gleichzeitig die internationalen Verbindungen zwischen den Universitäten stärken. Vielversprechende Forschende können nominiert werden und erhalten dann ein Fellowship über zwei Jahre, dass es ihnen ermöglicht, ihr Forschungsvorhaben gemeinsam mit einem namhaften Wissenschaftler vor Ort umzusetzen. Für Wondrak ergibt sich somit künftig die Möglichkeit, mit Prof. Dr. Heino Falcke zusammenzuarbeiten, einem der Vordenker und Hauptakteure des Event Horizon Telescope (EHT), mit dessen Hilfe es im Jahr 2019 erstmals gelang, ein Bild von einem Schwarzen Loch aufzunehmen. Ein Kernelement des interdisziplinären Projekts bildet die Kollaboration mit dem Mathematiker Prof. Dr. van Suijlekom. „Diese Förderung bedeutet mir sehr viel, denn die Radboud Universität ist ein Epizentrum, wenn es um Astrophysik, Quantengravitation und die mathematische Beschreibung der Gravitation geht“, so Wondrak. 

Zu Hause fühlt sich der theoretische Physiker sowohl im Bereich der Kernphysik als auch im Forschungsfeld der Gravitation. Insbesondere das Spannungsfeld zwischen der Gravitation und den drei Kräften der Quantenphysik fasziniert ihn und er stellt sich die Frage, was der Grund für die Unterschiede in diesen theoretischen Konzepten ist, welche Gemeinsamkeiten es zu entdecken gilt und welche beobachtbaren Auswirkungen die Physik hinter Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie bereithält. Während seiner Dissertation an der Goethe-Universität Frankfurt betrachtet Wondrak schwarze Löcher im Lichte des Zusammenspiels der verschiedenen Konzepte und untersucht, welche Korrekturen sich aus den unterschiedlichen Betrachtungswinkeln von Gravitation und Quantengravitation ergeben. Eine theoretische Methode hierfür bildet die aus der String-Theorie stammende Holographie, die Gravitation und Quantenphysik als zwei Seiten derselben Medaille beschreibt. „Dies bedeutet, dass wir auf der Seite der Gravitation ein schwarzes Loch berechnen können, welches gleichzeitig auf der Seite der Quantenphysik ein heißes Plasma mathematisch beschreibt“, erklärt Michael Wondrak. Dieses Modell eignet sich insbesondere, um das Quark-Gluon-Plasma zu beschreiben, das bei der Kollision von Neutronensternen vorkommt und in Teilchenbeschleunigern untersucht wird. Der Aufheizvorgang bei einer Schwerionenkollision kann mit bisherigen Herangehensweisen nur schwer beschrieben werden. Mit Hilfe der Holographie gelingt es allerdings, einen Masseneinfall von Materie in ein Schwarzes Loch zu berechnen, der auf der anderen Seite der Medaille wiederum die Charakterisierung der Aufheizung des Quark-Gluon-Plasmas ermöglicht. 

Betreut wurde Wondrak während seiner Dissertation von Prof. Dr. Dr. h.c. Marcus Bleicher, geschäftsführender Direktor der Helmholtz Forschungsakademie Hessen für FAIR (HFHF). Über seine Zeit in Frankfurt berichtet Wondrak: „Ich hatte große Freiräume für meine Forschung und Marcus Bleicher unterstützte mich jederzeit. Besonders hervorzuheben sind die inspirierenden Diskussionen zu neuen Ideen und Ansätzen. Ich kann auf eine großartige Zeit in Frankfurt zurückblicken.“ Außerdem seien, neben der HFHF und des Helmholtz International Center for FAIR, insbesondere die Graduiertenschule HGS-HIRe, die Studienstiftung des deutschen Volkes sowie die Stiftung Polytechnische Gesellschaft zu erwähnen. Hier wurde Wondrak als Stipendiat nicht nur umfassend methodisch unterstützt, sondern auch der interdisziplinäre Austausch zwischen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wurde intensiv gefördert. Somit kann schon jetzt mit Fug und Recht behauptet werden, dass die Helmholtz Forschungsakademie Hessen für FAIR den wissenschaftlichen Nachwuchs exzellent vorbereitet und auf die Reise schickt.

Exzellente Förderung der Radboud Universität Nijmegen für HFHF Nachwuchswissenschaftler